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„Museum aus dem Koffer“ – Besuch aus dem Museum Georg Schäfer Schweinfurt

 

Im Veranstaltungskalender der Vill’schen Stiftung war für den 31. Mai 2023 folgender Eintrag zu lesen: Museum aus dem Koffer/Speisesaal. Das warf einige Fragen auf. Ein Museum hat jeder schon mal besucht und einen Koffer kennt man auch. Aber ein Museum aus einem Koffer? Das hörte sich ungewöhnlich, aber auch interessant an!

Am 31. Mai 2023 um 15 Uhr wurde das Geheimnis – bzw. der Koffer – gelüftet:

Frau Höhl, Museumspädagogin vom Museum Georg Schäfer in Schweinfurt besuchte unsere Einrichtung. Und natürlich hatte sie einen Koffer bei sich, der es wirklich in sich hatte.  Zunächst kam sehr viel Technik zum Vorschein: ein Computer, viele Kabel, eine Fernbedienung und noch einiges mehr. Doch nur ein paar Handgriffe und eine Tasse Kaffee später konnte es auch schon losgehen.

Frau Höhl stellte zunächst das Museumsgebäude in Schweinfurt und den Namensgeber, Herrn Georg Schäfer, vor. Dazu zeigte sie interessante Bilder an der Leinwand im Speisesaal.

Dr.-Ing. E. h. Georg Schäfer (1896-1975) trat 1919 in das väterliche Unternehmen, die erste Automatische Gußstahlkugel-Fabrik (später FAG Kugelfischer), ein. Nach der Zerstörung dieser kriegswichtigen Industrie im Zweiten Weltkrieg und der vollständigen Demontage baute Georg Schäfer seine Firma neu auf und wurde so zu einem der Träger des Wirtschaftswunders.

Von seinem Vater hatte Georg Schäfer Gemälde der Münchner Schule geerbt. Sie bildeten die Basis seiner eigenen Sammelleidenschaft. Ab etwa 1950 entwickelte sich daraus die weltberühmte, schnell wachsende Sammlung Georg Schäfer. Er konzentrierte sich auf die deutsche Kunst, vor allem des 19. Jahrhunderts. Die Sammlung enthält über 1000 Ölgemälde und 5000 Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen usw.

Einige Ölgemälde zeigte Frau Höhl den Bewohnern als Fotografien auf der Leinwand. Sie stellte den Maler vor, in welcher Zeit und Kunstepoche er gelebt und gewirkt hat und lenkte den Blick der Betrachter auf wichtige Einzelheiten.  Was bewegte den Maler, sein Bild genau so zu malen? Wollte er seine Gefühle zum Ausdruck bringen oder möglichst genau abbilden, was er sehen konnte?

Das Interesse der Bewohner war von Anfang an groß, einige der gezeigten Bilder waren bereits bekannt und konnten neu entdeckt werden. Der Nachmittag fand großen Anklang und der Wunsch nach einem weiteren Besuch von Frau Höhl in der Vill’schen Stiftung wurde geweckt.